Quelle: http://farbfilm-verleih.de/filme/licht/?context=cinema

"Licht"


Regie: Barbara Albert

ANZEIGE - 24.08.2018



Heute zum Erscheinungsdatum der DVD und Blu-ray des Filmes "Licht" von Barbara Albert, könnt ihr von mir eine kleine Zusammenfassung mit anschließender Kritik lesen.



Der Film "Licht", von der Regisseurin Barbara Albert, basiert auf einer wahren Begebenheit und ist auf der Grundlage des Buches "Am Anfang war die Nacht Musik" von Alissa Walser entstanden.



Die Geschichte spielt 1777 in Wien und handelt von der 18-jährigen Maria Theresia von Paradis, genannt "Resi". Von der Wiener-Gesellschaft wird sie als Klavier-Wunderkind bezeichnet, obwohl sie seit ihrem 3. Lebensjahr erblindet ist. Durch ihre Begabung findet sie und ihre Familie einen gewissen Rang in der Gesellschaft, was den Eltern von Maria sehr wichtig ist.


Um wieder ihr Augenlicht zu erlangen, bringen ihre Eltern sie zu etlichen Medizinern. Alle Behandlungen bleiben jedoch erfolglos. Also gehen sie zu einem Arzt der etwas anderen Art. Der von der Gesellschaft verkannte Franz Anton Mesmer, arbeitet mit verschiedenen Energien. In dem Hause Mesmer, wo "Resi" nun auch für einige Zeit wohnt, halten sich ebenfalls andere Patienten mit den verschiedensten psychischen, wie auch körperlichen Krankheiten auf. Zur Verärgerung der Wiener Gesellschaft schafft Mesmer es tatsächlich, "Resi" ihr Augenlicht wiederzugeben. Allerdings leidet dadurch ihre Virtuosität als Pianistin darunter. Dies führt zu dem Entschluss ihrer Eltern, sie wieder zurück nach Hause zu holen.



In meinen Augen beleuchtet der Film genau die richtigen Themen.


Es wird keine Liebesgeschichte aus Maria Theresia und Franz Anton gemacht, welche bis heute noch fraglich im Raum steht.


Der Film zeigt die damalige Gesellschaft auf authentische Art, besonders wie Status und Ansehen miteinander kohärieren. Nicht nur durch den Einfluss verschiedener Behinderungen und Krankheiten, sondern auch uneheliche Kinder sowie Mediziner mit fraglichen Behandlungsmethoden, haben eine erhebliche Auswirkung auf ihren Rang in der Gesellschaft. Auch heute sind diese Themen noch präsent, wenn auch in einer etwas anderen Form.


Insgesamt wurden all diese Aspekte überzeugend in die Geschichte integriert. Manche Szenen sind mir persönlich etwas zu lang geraten. Das hat dem Ganzen jedoch wiederum eine gewisse Tiefe verliehen.


Die schauspielerische Leistung hat mir sehr zugesagt.


Maria Dragus (Maria Theresia von Paradis) spielte ihre Rolle sehr "wirklich", mitreißend und berührend. Nicht umsonst hat sie sich vorher viel mit ihrer Rolle beschäftig und ihre Erfahrungen grandios einbringen können. Sie holt die Zuschauer ab, reißt sie hinein und überwältig sie letztendlich mit der herzzerreißenden Realität ihrer Welt.


Devid Striesow (Franz Anton Mesmer) gab seiner Rolle genau das richtige Maß an Zuneigung gegenüber "Resi" an. Seine spürbar verhaltene Hingabe, kommt in prickelnden Gefühlen beim Zuschauer an. Er hat genau so viel Emotion gegeben, wie es dem Moment angemessen war. Ohne näher darauf einzugehen, erfährt man das Knistern, die stille Spannung zwischen den Beiden, förmlich selbst.


Lukas Miko (Joseph Anton Paradis), verkörpert den unsympathischen Vater Marias, den niemand haben will. Für mich hat er seine Rolle, trotz das es eine kleinere war, exzellent gespielt und konnte sich deutlich behaupten.


Katja Kolm (Maria Rosalia Paradis) hat mich leider nicht ganz so überzeugt. Für mich kam sie, vor allem im Gegensatz zu Lukas Miko, sehr unklar und wechselhaft rüber. Sie war mehr die Frau neben ihrem Mann, die zusah.


Maresi Riegner (Agnes) hingegen, war wiederum eine recht starke Nebenrolle. Sie ist insgesamt sehr gut für ihre Rolle geeignet und stellte deren Geschichte überzeugend dar.



Bei Kamera und Schnitt bin ich mir etwas unsicher. Beides passte gut zum Stil des Films. Manchmal gab es allerdings sehr lange Einstellungen, welche die Länge mancher Szenen zusätzlich verstärkte. Durch wenige Aktionen kann es leicht passieren, als Zuschauer dann gedanklich abzudriften. Jedoch wird man gut in die Szenerie zurückgeholt.


Das Drehbuch war sehr gut, realistisch und gut verständlich. Obwohl im kompletten Film mit leichtem Dialekt gesprochen wird. Der Film hat allerdings auch schweizerdeutsche Parts, die teilweise im fließenden Wort schwierig zu verstehen, jedoch im Kontext zu ergreifen sind.


Die Musik klingt zu anfangs sehr gleich, welche sich im Laufe des Films differenziert. Die inhaltliche und stilistische Verbindung zum Film ist jedoch klar.


Genauso ist es bei den Kostümen und dem Setting, die leicht übertrieben rüber kommen können, aber letztendlich einfach nur realistisch und passend sind.



Zusammenfassend kann ich sagen, dass "Licht" ein sehr gelungenes Werk ist, welches sehr vielschichtig, mitreißend und "echt" beim Zuschauer ankommt.


Ein Muss für all diejenigen, die Filme aus wahren Geschichten mögen!